Es ist ja schon erstaunlich wie heute die Medien Front gegen die GDL machen. Was (für mich) feststeht ist, dass die Deutsche Bahn die bessere PR Agentur hat.
In Deutschland ist ein politischer Streik verboten, es darf nur Streiks geben, wenn es um Tarifverträge geht. Wäre der Streik der GDL tatsächlich ein politisicher Streik, wäre er doch schon lange verboten worden. Das Streikrecht ist kein Privileg, sondern ein Recht – es ist definiert, damit man es nicht ausnutzen kann.
Die Menschen haben keine Geduld mehr gegenüber der Bahnstreiks, so berichten es die Medien. Manch ein Nachrichtensender spricht ganz subjektiv davon, dass es die GDL es jetzt übertrieben hat. Tja, wenn man ständig allen erzählt, dass sie unzufrieden sind – dann sind sie es. Wiederholung funktioniert! Das ist doch keine objektive Berichterstattung. Die Tagesschau berichtet nur von dem wirtschaftlichen Schaden und bringt Intverviews der unzufriedenen Fahrgäste.
Klar, alle die betroffen sind, sind verärgert. Das bin ich auch, aber ein Streikrecht ist eben ein Recht, welches unsere Vorfahren auch unter Einsatz ihres Lebens für uns errungen haben.
Wenn die Müllabfuhr streikt, dann sind die Menschen auch verärgert – fordert man deshalb ein Verbot derer Streiks? Wenn die Ärzte streiken, … Ja, in der Tat, das tut man das, nur kommt das nicht so sehr in den Medien, wie beim jetztigen Streik. Denn die PR Agentur der Bahn hat da meines Erachtens mitgemischt und vermutlich auch entsprechende Pressemitteilungen rausgegeben. Das interessiert vermutlich die Presse auch mehr, weil mehr Leute davon betroffen sind, als wenn irgendein Amt streikt oder die Metallindustrie.
Die PR Agentur der GDL empfinde ich dagegen nicht so gut. Beim letzten Streik hat man den GDL Chef an den Bahnhof gestellt, wo dieser die Fragen der Journalisten kaum hören konnte, weil die Züge so laut waren. Insgesamt hat er auch seine Argumentation nicht so geschärft.
Jetzt gab es sogar ehemalige Kampfgefährten des GDL Chefs, die davon sprechen, dass man innerhalb der GDL gar nicht so sehr für den Streik ist. Gab es da nicht eine Abstimmung? Ist das nicht eine notwendige Bedingung für einen Streik? Ich denke schon…
Ich weiß nicht, wer bei diesem Arbeitskampf der “Gute” und wer da der “Böse” ist. (Und wer “the ugly one”). Aber klar ist auch, dass in einer mediatisierten Welt alles anders aussehen kann, als es erzählt wird… Wenn die Arbeitgebenden gegen den Mindestlohn wettern, dann ist es ein Einschnitt in die Tarifunabhängigkeit, wenn die Arbeitnehmenden streiken, braucht es eine gesetzliche Regulierung?
Andererseits schreitet die Technik auch voran, und die Züge könnten bald auch selbstständig, autonom, fahren. Was machen die Lokführenden dann?