Während die gesamt Baubranche einen Aufschwung erlebt, schien das zunächst bei den Baumärkten anders. Aber jetzt klappt’s doch.
Die Bedingungen für den Bausektor sind ideal: Der Zins ist auf einem historischen, ja fast antikapitalistischen, Rekordtief und die Einkommen steigen, wie es Draghi jüngst erklärt hat. Dazu kommt eine gute Nachfrage – was mit den steigenden Geburten und der Einwanderung zu tun hat.
Der Nachteil ist, dass vor allem die Immobilienbranche davon profitiert und die Angst um eine Blase auf dem Häusermarkt steigt. Derart steigen die Immobilienpreise vor allem in den Städten, während die Eigenheime auf dem Land noch relativ günstig sind.
Neben der Bauindustrie profitieren selbstverständlich auch die Baumärkte, welche die Rohstoffe für die vielen Bauten liefern. Noch vor ein oder zwei Jahren sah es düster aus, um die Baumärkte. Umstrukturierungskosten und ein harter Wettbewerb knabberten am Gewinn. Wir erinnern uns an Max-Bahr und Praktiker, die diese neuen Höhenflüge nicht erleben.
Die besten Baumärkte der Republik hat kürzlich der Baumarktmanager veröffentlicht. Der Baumarkthandel erwirtschaftete allein im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von 9,59 Milliarden Euro, was ein Wachstum von 1,6 Prozent gegenüber des Vorjahres ausmacht. Platz eins belegt Wermelskirchener und Bauhaus folgt auf Platz zwei. Danach kommt Hornbach, dessen Aktienkurs fast auf dem Stand von 2014 gestiegen ist.
Daran schließen sich die Baumärkte Toom, Globus, Poco und Hellweg an, letzterer wird zusammen mit BayWa und EMV-Profi gewertet. Das entscheidende Kriterium ist der Bruttoumsatz.
Einige Baumärkte sind auch an der Börse gelistet und eignen sich vielleicht als Kapitalanlage, da die Zinsen offenbar noch länger unten bleiben. Klar bleibt das Risiko, nicht nur der steigenden Zinsen. Auch eine Blase könnte die Rendite vermiesen.