Das schwäbische Wort “Fei”

In vielen Dialekten gibt es Wörter und Begriffe, deren Übersetzung ins Hochdeutsche nicht so ganz möglich sind. Das Wörtchen “Fei” ist so ein Begriff, den man nicht so wirklich eins zu eins übersetzen kann.

Wörter und Begriffe nicht hundertprozentig übersetzen zu können, kennen wir ja schon von Sprache zu Sprache, aber auch die Dialekte in Deutschland bieten einige Begriffe, die nicht so wirklich übersetzbar sind. Einige dieser Begriffe, so meine Meinung, sind es aber durchaus wert, in die deutsche Sprachkultur übernommen zu werden.

Die Dialekte in Deutschland nähern sich immer mehr dem Hochdeutschen an; eine Entwicklung, die man gut heißen kann oder nicht. Doch sie wird kommen, so meine These.

Fei – Ein Begriff für die Steigerung

Im Schwäbischen gibt es einen Begriff, der heißt “fei”. Dafür gibt es keine adäquates Wort im Hochdeutschen. Es kann sehr, zu, viel zu viel, schon oder Ähnliches bedeuten. Das hängt jeweils vom Kontext des Satzes ab. Fei im Sinne von teuer, bedeutet meist zu teuer.

Diese Adjektive haben aber eines gemeinsam: Sie sind allesamt Steigerungsformen. Das “fei” ist quasi ein Jokerwort – man kann es überall zur Steigerung einsetzen. Das finde ich ein wichtiges Wort, das unbedingt ins Hochdeutsche übernommen werden sollte.

Das ist fei ein wichtiges Wort! Und auch andere haben sich schon über den Begriff ihre Gedanken gemacht, denn offensichtlich gibt es das Wort auch in anderen Dialekten in Süddeutschland.

Man sollte diese Wörter, die keine hochdeutsche Entsprechung mit in den Duden aufnehmen. Allein ob der Vollständigkeit der deutschen Sprache. Das Hochdeutsche ist denn eigentlich eine verallgemeinerte Form des Sächsischen, das auch im Niedersächsischen weiterlebt. Dort sprechen die Menschen ja das eigentliche Hochdeutsch. Der Grund dafür liegt übrigens an Luther und dem Fürst von Sachsen, der ihn dort gewähren ließ, und so erwählte er diesen Dialekt.

Politik-Wirtschaft-Kultur-Natur

Gibt es bereits Kommentare?

  • aber ist doch nicht nur für Steigerungen, auch für zb "übrigens" wenn man sagt "ich bekomm fei noch des und des"

  • Ich würde eher sagen, hier steht es für aber - quasi als Aufforderung. Es ist eben ein Jokerwort :)

Neueste Beiträge

Die Rolle von WordPress bei der Schaffung von sozialem Bewusstsein

Ist WordPress eine Plattform für den sozialen Wandel? In der digitalen Welt, in der wabernde…

1 Woche ago

Blutweiderich | Bei Verletzungen und geistiger Öffnung

Der Blutweiderich fällt den Wandersleute sofort ins Auge, was an seiner Höhe und seiner Blütenfarbe…

3 Monaten ago

Merchandising – Warum da das Gold hockt

Merchandising ist ein Bombengeschäft und ist dabei nur das Beiwerk zum eigentlichen Produkt. Die erste…

4 Monaten ago

Indirekte Beleuchtung installieren – Atmosphäre schaffen

Wie schafft man aus den eigenen vier Wänden eine Wohlfühloase? Eine Frage, die wohl jeder…

5 Monaten ago

Weniger Bienen dieses Jahr | Insektensterben 2024

Es ist eine subjektive Einschätzung, aber es kommt mir schon etwas ruhig um die Blüten…

8 Monaten ago

Thailand – Krabi: Krabi Town & Ao Nang & Hotel Beyond Krabi am Klong Muang Beach

Du planst nach Krabi in Thailand zu reisen? Dann lies Dir kurz diesen Artikel durch,…

10 Monaten ago