Der DAX hat gestern ordentlich Federn gelassen – und das zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Wie geht es weiter?
Gestern hatten die Ölexportierenden Länder – kurz OPEC – beschlossen, die Ölfördermenge nicht zu reduzieren. Dabei sprechen einige Leute von einem Kampf zwischen den USA und Saudi Arabien, ob der Öl-Vorherrschaft. Jetzt kommt auch noch der Iran hinzu, der bald wieder Öl exportieren darf. (Durch das Atom-Abkommen wurden das Ende der Sanktionen in Aussicht gestellt).
Derart sank der Ölpreis gestern. Eigentlich könnte man glauben, das wäre gut – doch glaubt man auch, dass der sinkende Ölpreis mit einer sinkenden Nachfrage zu tun hat. Weniger Ölverbrauch – so die Idee – bedeutet weniger Wirtschaftswachstum. Alles eine Frage der Einstellung 😉
Heute sinkt der DAX weiter – was ich nicht gedacht hätte, wie ich zugeben muss. Denn, so dachte ich, die Einstellung zum Ölpreis würde sich ändern. Denn das bedeutet auch geringere Produktionskosten und gepaart mit dem günstigen Euro-Wechselkurs, klingt das nach mehr Absatz im Euro-Ausland.
Doch wenn der Absatz gar nicht da ist und die Nachfrage sinkt, wird nicht ge- und verkauft. Und dieses Szenario fürchtet man in Bezug auf China – wohin Deutschland recht viel exportiert… Ein Teufelskreis. Der Ölpreis sank auf einen Wert von 2009.
Der Grund warum der DAX heute nicht steigen mag, liegt wohl an einer Meldung in Bezug auf Bayer – ein Großgewicht im DAX. Hier könnte ein Pharmazie-Skandal auf das Unternehmen zukommen, was jetzt schon auf den Börsenwert drückt. Aber fast alle anderen Werte sinken heute ebenso.
Damit sind wir wieder im alten Abwärtstrend und sollte der DAX heute derart schließen, wären wir auch wieder unter der 200 Tage Linie. Das sind in der Tat keine guten Anzeichen, aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss. So sehen Expertisen die deutsche Wirtschaft stabil und dass die Inflation binnen zwei Jahren auf 1,5 Prozent ansteigen würde. Das wird Draghi sicher gern hören… Und der Tag ist ja noch nicht vorbei. Allerdings gibt es beim DAX noch eine Lücke, die vielleicht noch geschlossen wird. Dann könnte der DAX noch mal auf runde 10.495 Punkte absinken. Es wirkt fast wie ein kleiner Draghi-Buckel, dessen großer Bruder sich von Januar bis Juli formierte.
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