Ist die Trump-Administration am Zusammenbrechen? Es scheint als befände sich die USA wieder im Wahlkampf?
Es mag ein falscher Eindruck sein, aber es sieht so aus, als würden sich in den USA alle im Wahlkampf befinden. In der Tat habe ich recht wenig Ahnung von der US-amerikanischen Politikkultur und derzeit wird ja fast täglich über die USA berichtet, ob des Lügen-Trump Faktors.
Die Demokraten rappeln sich langsam wieder auf und man könnte die Frage stellen, wie wäre die Wahl ausgegangen, wäre Bernie Sanders gegen Donald Trump angetreten. Er vertritt – anders als Clinton – die linke Seite der Demokraten. Aber die machtbewußte Clinton wollte unbedingt Präsidentin werden. Davon zeugt wohl auch ihr Verhalten gegenüber Bernie Sanders.
Nun aber macht man sich wohl schon Gedanken über die Zeit nach Trump. Warum wohl, frage ich mich? Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Caine (ebenfalls rechts innerhalb der konservativen Republikaner) kritisiert Trump wegen seiner Einwanderungspolitik inzwischen.
Der weiße Mann aus den USA spricht mit gespaltener Zunge, wie die Ureinwohnenden vielleicht sagten. Die NATO ist wichtig und unwichtig, als wäre es eines der Heisenbergschen Teilchen. Die Mauer zu Mexiko – unbezahlbarer Populismus. Ach die Liste ist lang und jeden Tag, schaltet man den Fernseher an und schaut, was der Trump schon wieder gemacht hat. Eine Dayli-Soap oder Michel von Lönneberga (sogar die Frisur ist ähnlich), und jeden Tag kommt etwas neues dazu, was im Normalfall für einen eigenen Skandal geeignet wäre.
Offenbar ist es selbst den Leuten in seiner Partei und vielen anderen nun zu heftig geworden. Und auch Trump hat sich das wohl anders vorgestellt, eher so wie ein Alleinherrscher. Ist aber in einer Demokratie kaum möglich… Erst hat das Gericht Trump zurückgewiesen, wegen des Dekrets zur Einwanderung aus bestimmten Ländern, dann kam immer mehr Kritik und unerwünschte Nachfragen aus den Medien.
Denen hat er ja den Krieg erklärt und lügt seit dem, auch um die Nachrichten zu kritisieren. Erst diese Woche freute er sich über eine Frage aus der Medienaudienz, die sinngemäß begann mit: “Melania macht ja viel für die Gesellschaft, …” Zunächst dachte ich, es wäre eine zynische Äußerung, da die First Lady ja in New York wohnt; aber Trump freut sich: “Das ist mal eine schöne Frage” und blickte die anderen Medien an – nach dem Motto: Seht her, so stellt man fragen. Und gemeint war: Fragen ohne Kritik, stattdessen mit Lob.
Trump soll inzwischen an “Lagerkoller” leiden, er soll im Bademantel durch’s Weiße Haus schlürfen, weil ihm langweilig ist. Erst musste sein Sicherheitsberater wegen den Russland-Kontakten gehen und jetzt bekam die “Alternative Fakten” Conway einen Maulkorb.
Das sich abzeichnende Ende von Trumps Präsidentschaft, scheint die Konkurrenz auf den Plan zu rufen. So der Republikaner Caine, aber auch Trump selbst versucht für sich zu werben. Neulich war er wieder auf Wahlkampf, mit Wahlkampfrhetorik – ein Event, der nicht vom Weißen Haus veranstaltet wurde. Vielleicht wollte er nicht nur seine Seele streicheln, wie viele annahmen, sondern er versucht sein Amt zu verteidigen.
Ich habe es schonmal gesagt und sage es wieder: Man sollte nicht auf Trump setzen, der wird sich nicht lange genug halten. Und dann stellt sich die Gretchenfrage: Wie hattest Du es mit dem Trump?