Das Geweih ist ein keltisches Symbol der natürlichen Abfolge und der Wiederkehr.
Jede Kultur hat so ihre Symbole, die den Kreislauf der Natur beschreiben und denen man vielleicht auch magische Eigenschaften zurechnet. Bei den Kelten gab es den Gott Cernunnos. Dabei handelt es sich um einen Menschen, der mit einem Geweih dargestellt ist. Er ist einer der wichtigsten Götter und lebt – man muss schon fast natürlich sagen – im Wald.
Wobei man annimmt, es könnte ein Hirsch sein. Aber es könnte auch eine Unterart dessen sein. Das Damwild in der männlichen Ausführung bekommt im Frühjahr auch ein Geweih und kommt auch relativ häufig vor. Das Geweih eines Hirsches ist aber größer und das zählt wohl. Vielleicht war es ja auch ein männliches Fruchtbarkeitssymbol. Das liegt wohl auch Nahe und gibt den Blick auf diese Perspektive frei.
Die Funktion des Geweihs ist aber immer dieselbe – egal ob Damwild oder bei den Hirschen. Es dient also dem Kampf und damit auch der Herstellung der Rangordnung innerhalb der Gruppe. Dass sie im Winter abgeworfen werden und im Frühjahr nachwachsen, ist eine wiederkehrende Einrichtung, in denen die Naturvölker – wozu man die Kelten oder antiken Germanen zählen kann – ein Symbol des Ablaufs der Jahreszeiten sehen.
Was uns heute banal vorkommt, war den Menschen in der Antike sicherlich ein Highlight. Sie lebten mit der Natur und waren auf ihre Gnade angewiesen. Dass die Sonne jeden Tag wiederkommt und nach dem Winter auch der Sommer wiederkehrt, war für die damaligen Menschen mehr Hoffnung als Gewissheit.
Dass Jagende bis heute Geweihe sammeln, zeugt von einer Tradition, die vielleicht aus dieser Ecke der Antike stammt. Übrigens ist die christliche Hubertussage auf eine keltische Erzählung zurückzuführen und so war nicht immer ein Kreuz im Geweih zu erkennen 😉