Der Nachrichtensender N-TV ist den Konservativen näher als der Neutralität.
In letzter Zeit ist es mir immer mehr aufgefallen und dann habe ich mal zwei Beispiele aufgeschrieben, die mir ins Auge gefallen sind und aufzeigen, dass dieser Sender nicht neutral oder objektiv ist.
Am 3. Mai berichtete der Sender negativ über Kevin Kühnert und seine Pläne einer Vergesellschaftung von Firmen, wie BMW. Das Argument war, dass die Gewinne vor allem die Superreichen der Familie Quandt einstreichen, während diejenigen, die die Arbeit leisteten, nur vergleichsweise wenig bekommen würden. In diesem Beitrag wurde diese Vorstellung quasi zurückgewiesen und der Bericht schlug vor, stattdessen den Soli-Beitrag abzuschaffen. Das würde viel mehr Menschen helfen. Tatsächlich hilft eine solche Steuererleichterung vor allem jenen, die viele Steuern zahlen – also den Reicheren. Menschen, die über ein geringes Einkommen verfügen, zahlen weniger zum Soli-Beitrag und ihnen würde es nicht helfen.
Am 23. Mai berichtete der offensichtlich CDU-Nahe Sender über das Video von Rezo, einem Youtuber, der völlig zu Recht und mit seriösen Belegen (was sogar die Zeitung “Die Welt” vom Springer-Verlag so sieht) die CDU anhand ihrer eigenen Aussagen und wissenschaftlicher Erzeugnisse zerlegte. NTV sprach davon, dass er über die CDU “äzt”, ein nicht so seriöser Begriff, der es sonst nicht in die journalistische Arbeit des Senders schafft. Ein Reporter erklärte dann im laufenden Programm: “Natürlich ist das Video populistisch”.
Populismus als Stilmittel wird als “von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen” (Quelle: Google). Wo ist der Opportunismus von Rezo, der nicht mal Werbung auf dem Video einblendet, was schon über 4 Millionen mal angeklickt wurde. Keine Demagogie, keine Dramatisierung. Und er will keine Wahlen gewinnen. Populismus kann man aber der CDU vorwerfen, die das Video als gefährlich bezeichnete und keine Gründe dafür angab. Es sei populistisch, sagte auch Generalsekretär Paul Ziemiak. Ein Rechtsaußen der Partei. Das ist wohl kaum ein Zufall.
Das ist schon fast Bild-Style, die von “wilden Behauptungen” spricht. So gehen die Konservativen nämlich mit ihren Kritikern um, sie sind polemisch (wie AKK und die “sieben” Plagen”) oder versuchen ihnen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Hauptsache mundtot machen, ein Stil von Diktaturen!
Ja, das sieht man in jüngster Zeit – da die CDU gegenüber den Grünen nachlassen – verstärkt. Vor allem wenn man zur Einschätzung von Heike Böse kommt, die ja offensichtlich eine Vorliebe für konservative Positionen hat.