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Pfandflaschen – Umweltschutz & Nebenwirkungen

Ein Rückblick auf die Entwicklung der Pfandflaschen.

Im Jahr 2003 hat die damalige Regierung aus SPD und Grünen beschlossen, ein Pfandsystem für Getränkeflaschen einzuführen. Das Gesetz dazu ist nun 16 Jahre her. Ein kleiner Rückblick.

Woran denkt man, wenn man das Wort Pfand in Erinnerung ruft? Pfandsammler, Müllvermeidung und Dosen. Insgesamt war das Konzept, trotz der Unkenrufe, ein Erfolgsmodell.

Natürlich waren die konservativen Kräfte im Land gegen die Einführung und so verhinderten sie, dass es auf einige Getränke nach wie vor Pfand gibt. Doch der angekündigte Untergang der Wirtschaft durch übertriebene Bürokratie blieb aus – im Gegenteil. Es entwickelten sich neue Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. Dazu gehören beispielsweise Firmen, wie Sortieranlagen Hersteller, deren Maschinen den Pfand erkennen und den Bon ausdrucken, womit man seinen Pfand wieder bekommt.

Heute findet man kaum noch Dosen – weder beim Bier noch bei Limonaden. Obwohl es in jüngster Zeit wieder ein verstärktes Aufkommen gibt. Man hat sich auch daran gewöhnt, das Pfand zu sammeln und abzugeben. Einige Menschen, und das ist ein Phänomen der Armut, sammeln diese Pfandflaschen, um sich ein bisschen was dazu zu verdienen. Diese Entwicklung ist traurig, hat aber mit dem Pfand eher weniger zu tun. Der Grund dafür liegt in der neoliberalen Sozialpolitik.

Der Müll ist durch die Pfandabgabe reduziert worden. Das gilt nicht nur für die Dosen, aber auch. Denn die Dosen, die aus teurem Aluminium bestehen, brauchen für die Herstellung sehr viel Energie. Auch das ist gut für die Umwelt. Der Rückgang des Mülls – vor allem beim Plastikmüll – war doch ein Erfolg. Kaum auszumachen, wie viel mehr an Plastik heute in der Umwelt landen würden, hätte es keinen Pfand gegeben.

Damals war Deutschland noch ein Vordenker in diesem Bereich, aber diese Zeiten sind längst vergangen. Recycling und Müllvermeidung waren einst wichtige Ziele, doch die Politik hat die Richtung gewechselt. Klimawandel steht nun auf dem Programm und wieder sind die Argumente der Industrie ähnlich: Arbeitsplatzverlust, Bürokratie und Abwanderung. Das Beispiel der Pfandverordnung zeigt aber schön, dass das nicht stimmt.

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