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Pflanzen biologisch gegen Pilze schützen

Welche Maßnahmen helfen gegen welche Pilzarten bei den Pflanzen?

Die Pflanzen leben mit den Pilzen schon eine Weile zusammen und haben auch Symbiosen ausgebildet. Aber es gibt auch Pilzarten, die nicht eingeplant sind und den Pflanzen zusetzen. Was also hilft gegen die Pilzkrankheiten?

Die Pilze verursachen mutmaßlich die meisten Schäden im Garten und treten nicht nur bei hoher Feuchtigkeit auf. Die Vorsorge ist auch hier besser als die Nachsorge, und das bedeutet: ein guter Standort, guten Dünger und genug Wasser – wobei auch Luft rankommen muss. Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, muss man aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen – gleich zwei Metaphern im Satz 😀 Generell gilt, die befallenden Pflanzenteile zu entfernen und Stickstoff meiden. Meistens hilft auch Schachtelhalm auf die Stellen zu spritzen.

Bei dem Echten Mehltau tritt auf den allen oberirdischen Teilen auf und sieht eben aus wie Mehl. Der Pilz kommt dann vor, wenn es tagsüber warm und nachts kühl ist. Der Pilz befällt vor allem junge und saftige Triebe. Abhilfe schaffen Basilikum, Knoblauch und Zwiebeln – sowohl als Tee aufgespritzt oder angepflanzt – sowie der Marienkäfer. Man sollte beim Düngen auf Stickstoff verzichten und man kann Milch verdünnen und auftragen.

Der Falsche Mehltau sieht ähnlich aus, ist aber eher bei viel Regen vorzufinden. Der Befall ist auch weiß mit der Tendenz ins Gelbliche. Wenn man nichts dagegen macht, ist das in der Regel das Ende. Abhilfe: Neben Basilikum und Lauch hilft Pfefferminze. Der Abstand zu den anderen Pflanzen darf nicht zu dicht sein. Man kann es mit Lauch oder Schachtelhalm bespritzen.

Der sogenannte Rostpilz erhält seinen Namen ebenfalls vom Aussehen, sieht er denn auch aus, als würde die Pflanze rosten. Der Pilz wandert vom Sommer zu Winter und mag nasskaltes Wetter. Im Sommer ist er beispielsweise bei Rosen oder Birnen, wobei das Aussehen dann unterschiedlich ist, und im Winter beispielsweise in der Wacholder oder je nach Art auch in einer Kiefer. Abhilfe: Die Erde darunter mulchen und Stickstoff vermeiden. Nicht zu stark wässern und das Laub kalken, sollte man es im Kompost deponieren. Also biologisches Spritzmittel dient Schachtelhalmbrühe.

Der Sternrußtau sieht aus wie kleine Schwarze Samen, die von weißem Kleber zusammengehalten werden. Er kommt vor allem in regenreichen Frühlingen und Sommern vor. Dieser Pilz bleibt im Winter und ist die Pflanze schon zu stark geschädigt, stirbt sie ab. Abhilfe: Alles Befallene abtrennen und beim Kompostieren kalken. Im Frühjahr die Pflanze mit Mulch am Boden vor den Sporen schützen, Schachtelhalmbehandlung und Holzasche verstreuen.

Schorf – wie beim Apfel – mag es feucht und bildet braune, kreisförmige Flecken auf den Blättern und Früchten. Bei der Birne kommt es zu starker Rindenbildung, welche dann bricht. Die Blätter und Birnen sind aber auch betroffen. Abhilfe: Die befallenen Äste entfernen und verbrennen – Blätter im Kompost kalken. Brennesseljauche und Schachtelhalmbrühe zur Behandlung sprühen.

Die Monilia, die es als Zweig- und als Fruchtmonilia gibt, kann durch Wind und Insekten übertragen werden und lässt die Blüten und Blätter schnell welken. Die Triebe sterben ab und Früchte trocknen stark ein. Hier hilft Kren, Schnittlauch und Knoblauch wieder – die befallenen Teile werden entfernt und verbrannt. Keine Deponierung auf dem Kompost.

Der Grauschimmel mag am liebsten Erdbeeren, aber kommt auch in anderen Arten vor. Für das Überwintern braucht der Grauschimmel keinen lebenden Wirt. Er mag es feucht und was er nicht mag ist dessen Fehlen 😉 Außerdem keinen Stickstoff dazu geben, mit Steinmehl und die Erde mit Kalk bestäuben. Auch hier hilft Brennesseljauche und Schachtelhalmbrühe.

Die Blattfleckenkrankheit ist ebenfalls ein Pilz und wird ja nach Wirt unterschieden. So kann er in Himbeeren, an Sellerie oder an Rüben vorkommen. Je nach dem ändert sich das Aussehen. Aber die Abhilfe ist immer gleich: Neben den üblichen Mitteln hilft Basilikum, Knoblauch, Zwiebeln und Schnittlauch, sowie Schachtelhalmbrühe – bei feuchtem Wetter zu spritzen.

Die Stängenfäule ist ein Mehltaupilz und zeichnet sich durch eine Braunverfärbung aus. Er mag Sommer und im Winter braucht er keinen Wirt – das erlaubt ihn wohl auch so weite Verbreitung. Dagegen hilft Kali, Feuchtigkeit entziehen, Schachtelhalm oder Brennessel spritzen und Schnittlauch oder Knoblauch anpflanzen. Die betroffenen Stellen mit Gesteinsmehl oder Kalk bestäuben und vor allem die Tomaten weit davon weg halten.

Der Obstbaumkrebs – ähnlich dem Baumkrebs – ist lässt die Rinde aufplatzen und mag Wind und Regen. Er infiziert den Wirt über eine Verletzung. Dagegen hilft Kren, Schnittlauch und Knobauch und weniger Wasser im Boden. Verletzungen sollten tunlichst vermieden werden. Die befallene Teile entfernen und verbrennen.

Auch Rotpustelkrankheit bei Pflanzen ist ein Pilz und zeigt sich im Frühjahr durch rotbraune Erhebungen, während die Blätter orange Flecken aufweisen. Dabei muss man die betroffenen Stellen entfernen, aber nur bei gutem Wetter. Das Werkzeug danach desinfizieren und wie immer Schachtelhalmtunke nutzen.

Himbeerrutenkrankheit ist ähnlich wie die Blattfleckenkrankheit und befällt Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren. Die Symptome sind am Holz in Form von grau-violetten Flecken zu erspähen und dagegen hilft: Wunden vermeiden, aber die betroffenen Stellen entfernen und verbrennen. Der Boden sollte leicht sauer sein und man spritzt Schachtelhalm- und Brennesseljauche.

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