Die Politik ist in ihrer Sphäre, die weiter den Abstand zur Bevölkerung sucht. Ein Kommentar.
Wenn man auf der Rückseite des Bundestag entlang läuft, sieht man sie die ganze Straße entlang stehen. Hochklassige, hochpreisige Fahrzeuge der Bundestagsabgeordneten. Vor allem Mercedes-Benz der E-Klasse, also höchster Luxus für um die 50.000 Euro, steht da Stoßstange an Stoßstange.
Jetzt könnte man sagen, ja die Leute müssen ja auch was darstellen. Und vermutlich haben auch nicht alle Abgeordneten eine E-Klasse. Man könnte aber auch auf die Tradition der Fürsten im Mittelalter verweisen, von Gottes wegen…
Dass die Politik zum Beruf gemacht wurde und dass diejenigen, die das tun auch davon leben können müssen ist völlig klar. Und ja, sie dürfen ruhig auch mehr verdienen, denn sie müssen ja auch ihre Unabhängigkeit verteidigen. Das macht sich natürlich besser, wenn man finanziell unabhängig ist. Daher verdienen Richter ja auch am Meisten.
Dabei möchte ich auch mal mit einer Legende aufräumen. Ein Bundestagsabgeordneter bekommt zwar viel Geld, doch muss man davon auch Leute einstellen, wie beispielsweise einen wissenschaftlichen Angestellten oder eine Schreibkraft und dererlei mehr.
Doch – und das ist auch die Crux an der Geschichte – Moral ist eben auch betroffenheitsabhängig. Ein schönes Beispiel der letzten Zeit war die Familienministerin Manuela Schwesig. Sie kam aus ihrem Mutterschaftsurlaub zurück und erkannte plötzlich die schwierige Situation alleinerziehender Mütter.
Politische Akteure, die über viel Geld verfügen, entfernen sich auch von der Erkenntnis, wie es um die Bedürfnisse derjenigen steht, die weniger haben – was wohl den Großteil der Bundesbevölkerung ausmacht. Wie kann man dann eine Politik für diese Leute machen, wenn man nur mit einer E-Klasse durch die Gegend gekurvt wird und niemals öffentliche Verkehrsmittel benutzt – als eines von etlichen Beispielen. Geld verändert alles…. Verliert man nicht das Gefühl für die Dinge des Lebens?
Sicherlich muss man mehr im Blick haben, als die Bedürfnisse der Bevölkerung als Abgeordneter. Doch sollte darauf dennoch der Schwerpunkt liegen. Und angesichts der Bonzenkarren, die hinter dem Bundestag stehen, scheint mir dieser Kontakt verloren. Einzig der Grünen Politiker Christian Ströbele fährt immer mit dem Rad durch Berlin, das habe ich schon des Öfteren gesehen.
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