Räuchern: Tipps und Vorbereitungen

Was braucht man für das Räuchern von Kräutern und welche Bedeutung hat diese Form der Gesundheitspraktiken.

Das Räuchern von Pflanzen hat bei den Menschen aller Kulturen eine lange Tradition. Diese Tradition scheint in den letzten Jahren wieder verstärkt aufgenommen zu werden. Meines Erachtens hat dies mit der Zurück-zur-Natur Mentalität zu tun und auch die Rituale unserer Vorfahren, deren Wissen neu entdeckt werden muss, ist ein wichtiger Motivationsgrund für das Räuchern von Heilkräutern. Der Geist der getrockneten Kräuter wird durch das Verbrennen quasi vom Pflanzenkörper getrennt und freigesetzt.

Räuchern Kräuter

Bedeutung und Geschichte

Vermutlich ist das Räuchern von aromatischen Pflanzen schon seit der Entdeckung des Feuermachens ein Teil der Menschen. Geräuchert wurde zu allen möglichen Anlässen – seien es mantische Verfahren, Feste, wichtige Lebensereignisse und selbstverständlich auch zur Heilung von Menschen. Es gib sogar sogenannte Rau(ch)nächte. In unserem engeren Kulturkreis ergaben sich solche Raunächte zur Wintersommenwende (Thomasnacht), zu Weihnachten, zu Silvester und zum Dreikönigstag in der Nacht zum 6. Januar. Vermutlich diente es der Vertreibung der bösen Geister und angesichts der Lichtarmut dieser Tage wohl auch der Rückkehr der Helligkeit. In jenen Nächten sprechen die Tiere, die Orakeln weissagen und die altertümlichen Werwölfe können sich verwandeln. Das kommt wohl darauf an, welches Kraut man in Rauch verwandelt.

 

In der Antike war es bei den Römern das Opfer an die Götter, etwas mantisch zu verbrennen, im Mittelalter nutzten die Christen Weihrauch und noch heute sind Räucherstäbchen allseits bekannt. Der Kontakt zu den Göttern oder den Geistern oder den Vorfahren soll über das räuchern gelingen. Vermutlich hat der nicht fassbare Qualm, der so geisterhaft aussieht, diese Assoziation verstärkt. Denn es hat einen Effekt auf den menschlichen Organismus. Die Wirkung der Aromatischen Düfte sind physiologischer und psychologischer Natur.

Durch das Räuchern werden die Aromen der jeweiligen Pflanzen freigesetzt. Die Duftstoffe werden über die Nase aufgenommen und haben einen Effekt auf das limbische System des Gehirns. Selbst pränatale Kinder können ab der 14. Schwangerschaftswoche Gerüche wahrnehmen. Die Nase führt direkt in das Gehirn, sodass es eine direkte Verbindung gibt.

Vorbereitung zum Räuchern | Equipment

Zu den Kräutern, die sich zum Räuchern eignen, gehe ich im nächsten Artikel ein. Heute geht es um die Vorbereitungen zum Räuchern. Selbstverständlich braucht es ein feuerfestes Gefäß, worin die Rauchware gelegt werden kann. Am besten füllt das Gefäß mit etwas Sand auf. Es braucht dann noch Entzündungsmaterial. Manche setzen auf Räucherkohle, was sicherlich für Fortgeschrittene aber auch ganz hilfreich ist. Dabei handelt es sich um scheibenförmige gepresste Kohle, die in Salpeter getränkt wurde. Außerdem braucht man eine Kerze oder Schreichhölzer und etwas zum Luft zu fächeln, wie eine Rinde, einen kleinen Fächer oder eine Feder.

Eine viertel Räucherkohle reicht meist aus. Diese erhitzt man, bis die Kohle glüht. Das Stückchen Kohle dann in den Sand stecken und Luft zufächeln, bis das Stückchen Kohle von der Glut voll erfasst ist. Dann legt man einen Teelöffel (oder auch weniger) der Kräuter darauf. Um den Rauch zu fördern, wieder Luft zuführen. Je nach Raumgröße kann man nachlegen, bis die Kohle verglüht ist. Die Kräuter sollten aber tatsächlich nur glimmen und nicht brennen, denn das ändert den Geruch und die Wirkung.

Eine andere Vorgehensweise gelingt mit heißen Steinen oder einer heißen Herdplatte, die man zuvor mit Aluminium gesichert hat. Großer Beliebtheit erfreuen sich die sogenannten Räuchergefäße, also ein Räuchergefäß, das mit einem Teelicht erwärmt wird. Das wird meist für Harze oder Duftwässerchen genutzt. In südlichen Gefilden unseres Landes nutzt man eine Räucherpfanne mit einem langen Stiel – meist aus Kupfer.

Ganz ohne Equipment geht es allerdings auch – mit Räucherbündel. Die getrocknten Pflanzenstengel werden auf 20 Zentimeter Länge und wenige Zentimeter Dicke gebündelt und angezündet. Die Flamme, die oben entzündet wird, wird anschließend ausgepustet und die getrockneten Kräuter glimmen langsam ab. Vielleicht macht sich hier eine Unterlage aber doch ganz gut.

Nach dem Räuchern sollte man selbstverständlich gut durchlüften. Übrigens räuchern viele auch, um die kreativen Säfte zum Fließen zu bringen oder um ein neues Zuhause einzuweihen.

Im nächsten Artikel stelle ich die Kräuter vor, die man für das Räuchern nutzen kann.

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