Die Börse wird eingeläutet und auch, wenn ein neues Unternehmen an die Börse kommt, wird die Glocke geläutet. Aber wieso?
Die Börse gilt als der optimale Markt mit einer totalen Übersichtlichkeit. Die Börse ist erst nach dem Mittelalter entstanden und seine heutige Form ist wohl ein Effekt der Moderne. Der Vorgänger der Börse war der klassische Markt.
Der Markt war im Mittelalter ein Privileg, das nicht jede Stadt hatte. Mit dem Marktrecht kam Wohlstand in eine Stadt und das war auch ein Druckmittel. Denn das Privileg wurde vom Adel vergeben, bei Reichsstädten, die dem König oder Kaiser unterstanden, vergab dieser auch das Recht für einen Markt.
Wenn eine Stadt im Mittelalter das Marktrecht bekam, wuchs die Stadt. Es gab mehr Einnahmen, denn sie verlangte die Gebühren für einen Stand, für das Wiegen und dererlei mehr. Und die Bevölkerung wuchs, da es hier Wohlstand gab. Damit wuchs die Stadt und damit ihre Macht.
Der Markt war der Dreh- und Angelpunkt des Handels und in jeder Stadt stand eine Kirche. Die Kirche läutete den Markt ein, damit auch alle wussten, dass dieser nun stattfindet. Es kam auch vor, dass sich die Kirche dafür von der Stadt bezahlen ließ.
Diese Tradition des Markt Einläutens hat sich bis heute erhalten und daher wird noch bis heute ein neue Firma an der Börse mit einer Glocke eingeläutet – sowohl in Deutschland, als auch beispielsweise in den USA.